Ein Jahrzehnt ist es her, dass auf dem historischen Gelände der ehemaligen Lungenheilanstalt Hannover ein modernes und attraktives Pflegeheim mit 180 Bewohnerplätzen eröffnet hat. Wie es dazu kam, erzählt Verwaltungsleiter Johannes Baur.
„Das Geländes war vollkommen verwuchert und teilweise verbarrikadiert. Man hatte schon das Gefühl einer Geisterstadt“, erinnert sich Johannes Baur an den ersten Besuch auf dem Gelände. Seit mehreren Jahren liegt es brach und die Natur holt sich die einst prachtvollen Bauwerke mit den großzügigen Balkonen zurück.
Eine Heilanstalt für Lungenkranke
Die Balkone zeugen heute noch vom ursprünglichen Zweck des Areals, das 1906 als Lungenheilanstalt gebaut wird. Da zu der Zeit immer mehr Menschen an Lungentuberkulose erkranken, plant der „Verein für bedürftige Lungenkranke“ die Anstalt auf dem ca. 28 Hektar großen Waldkomplex zwischen Stöcken und Berenbostel.
Im Juni 1907 eröffnet das Krankenhaus nach rund einjähriger Bauzeit. Durch zwei Weltkriege hindurch und bis in das neue Jahrtausend hinein ist das Klinikum Spezialist in der Behandlung von Lungenkrankheiten. Zeitweilig finden hier über 250 Patienten Platz.
Der Umzug des Krankenhauses 2005 auf das Gelände vom Krankenhaus Oststadt läutet das vorläufige Ende vom Heidehaus ein. Seitdem stehen die Gebäude leer und verkommen zusehends. Der Stadt fällt es nicht leicht, einen Nachmieter oder Käufer zu finden, denn: „Es war für jeden Interessenten schwierig, die Einschränkungen und Risiken durch den Denkmalschutz und das Bauordnungsrecht vorab einzuschätzen“, erzählt Johannes Baur. „Die Hahne Holding hatte damals Pläne für eine Expansion. Es war aber mehr ein aktives Umschauen nach attraktiven und passenden Liegenschaften.“
Das Gelände erhält einen neuen Zweck
Peter Hahne hat frühzeitig Kontakt zu Vertretern der Regionsversammlung und signalisiert dabei auch das Interesse der Hahne Holding. Nach einigen Verhandlungen mit der Stadt kauft die Unternehmensgruppe 2008 das Gelände. „Man brauchte Visionen, um sich vorzustellen, dass hier einmal wieder richtig „Leben“ stattfinden könnte. Diese Vision mussten auch mögliche Finanzierungspartner erst einmal teilen.“
Die Vision wird 2010 Wirklichkeit. Das „Heidehaus“ eröffnet als zweite Residenz der Hahne Holding. Hier erhalten Senioren den gleichen hohen Standard in Pflege, Betreuung und Lebensstil wie im etablierten „Haus der Ruhe“. Nach und nach werden auch die weiteren Gebäude des Geländes saniert und wieder zum Leben erweckt. So finden sich heute mehrere Unternehmen der Unternehmensgruppe auf dem Gelände als auch ein Kindergarten und der neu eröffnete Wohnpark Heidehaus. „Sicherlich war es die richtige Entscheidung, sich im ersten Step auf das damalige Hauptgebäude des Klinikums [heutige Hahne Residenz „Heidehaus“, Anm. d. Red.] und das ehemalige Schwesternwohnheim [heutige Appartementwohnungen] zu konzentrieren. Nun kommen nach und nach die anderen Objekte hinzu“, sagt Johannes Baur.
Weitere Expansionspläne
Noch gibt es mehrere Gebäude, die leer stehen und teilweise saniert werden müssen. „Wir haben dafür Pläne, allerdings befindet sich vieles noch in Abstimmungsprozessen. Unser Ziel ist aber, dass das ganze Heidehaus-Gelände ein belebter und attraktiver Ort ist, an dem sich die Menschen wohl fühlen“